Digitale Bildbearbeitung
The Making of... (Vorgeschichte und Motivation)
Jeder macht beim Fotografieren Bilder, die normalerweise schon beim ersten Durchsehen der Aufnahmen am
PC aus dem engen Kreis der guten Aufnahmen rausfallen. Schuld kann ein falscher Weißabgleich sein,
verwackelt, Motiv uninteressant, falscher Bildausschnitt -- die Möglichkeiten sind vielfältig.
Auf www.digicamfotos.de gibt es in der Galerie
eine Kategorie die sich
'Make it' nennt.
Grundidee dazu ist es, irgendein Originalbild aus seiner Kamera hochzuladen und andere Leute werden
aufgefordert, mithilfe der Bildbearbeitung noch mehr aus der Aufnahme herauszuholen und sich Gedanken über
eine Verbesserung zu machen.
So war es auch beim Bild von Tomka, der eines abends im
Digicam-Chat meinte, er wolle eines
dieser Ausschuss-Bilder für die Kategorie heraussuchen (wir anderen haben noch ironischerweise gemeint, dann
gäbe es verschärfte Bedingungen für die Teilnehmer...). Am nächsten Abend war das versprochene Bild dann
online, und nach dem Herunterladen des Originalsbildes seiner Kamera wurden dann unsere Befürchtungen
übertroffen...!

Abbildung 1: 'Eiffelturm' von Tomka
In der Vergrößerung der Aufnahme sieht man die Schwierigkeiten mit denen man dabei konfrontiert wird,
- Verwacklung
Hauptsächlich im oberen Teil bei der Stahlkonstruktion des Eiffelturms zu sehen, es sind im Prinzip
zwei Bilder vom selben Motiv einige Pixel versetzt. Erschwerend kommt bei diesem Motiv das
Stahlkonstrukt hinzu, das ineinander greift; eine Wegretuschierung ist somit vollkommen aussichtslos.
- Bewegungsunschärfe
Im Vordergrund rechts der Fußgänger war für die verwendete Verschlusszeit zu schnell unterwegs, er
erscheint verwischt. Durch eine Bearbeitung nicht reparabel -- eine der wenigen akzeptablen
Möglichkeit wäre, ihn komplett rauszuretuschieren.
- Bildausschnitt
Zuwenig Eiffelturm -- zuviel urbanes Treiben darunter, um das Fundament des Eiffelturms ordentlich ins
Bild zu rücken. Zudem verdeckt die Laterne links den Blick auf's Fundament und der Müllberg in der
Mitte macht das Bild auch nicht zum Eye-Catcher...
- Motiv
Die Aufnahme wirkt im Gesamteindruck sehr unruhig, keines der Hauptmotive kann sich absetzen. Auto,
Personen, Fundament und Stahlkonstruktion sind gleichwertig.

Abbildung 2: Drei der Problemstellen im Bild
Wenn man ein wenig im Bildbearbeitungsprogramm ausprobiert, wird man über kurz oder lang zum Schluss
kommen, dass durch eine normale Bearbeitung es schwierig sein wird, aus dem Bild viel herauszuholen --
zu viele Probleme türmen sich auf.
Erstes Ausprobieren
Was also tun?
Nun, um ehrlich zu sein, das wusste ich auch nach einer halben Stunde herumprobieren noch nicht, also
begann ich mit verschiedenen Filtern etwas herumzuexperimentieren. Ich wollte einen einfachen Effekt
haben, jedoch so abstrakt, dass man die Bewegungsunschärfe am oberen Teil nicht mehr erkennen konnte.
Ein halbwegs annehmbares und ausbaufähiges Ergebnis brachte dann der Strichzeichnungsfilter hervor, den
ich auf einer kopierten Ebene des Originalbildes anwandte. Die Strichzeichnung alleine sah aber auch
noch nicht nach viel aus, daher begann ich den Ebenenmodus der Strichzeichnung von 'Normal' auf etwas
anderes umzusetzen. Jedoch kamen durch die meisten Einstellungen zusätzliche Farben in das Bild und
ließen es dadurch sehr unruhig und unharmonisch aussehen -- das allein konnte also nicht zu einem besseren
Bild führen.
Was ich gerne mache, wenn mir wenig einfällt, ist einfach mehrere Ebenen miteinander verschmelzen zu
lassen, indem ich entweder die Transparenz der oberen Ebene zurücknehme, sodass die untere durchscheint.
Oder mit Hilfe eines Verlaufs in einer Ebenenmaske nur Teile einer Ebene anzeigen zu lassen. Jedoch
passte das Originalbild schon von seinen Farben her nicht zur Strichzeichnung, also wollte ich in Richtung
Retro-Design gehen, also Sepia-Tönung und grobe Körnung. Ich fing mit einem ockerfarbenen Hintergrund
an, und als ich Teile der Strichzeichnung auf diesem Hintergrund sah, kam mir die Idee, es wie eine
Bleistiftzeichnung aussehen zu lassen.
Design-Feinschliff
Die Grundidee stand also, wenn ich aber nur die Strichzeichnung am Bild hätte, konnte man das
originale Motiv von Tomka nur mehr erahnen. Das Originalfoto musste also in irgendeiner Form mit drauf.
Nachdem es eine Zeichnung darstellen soll, war auch schnell eine Lösung gefunden: einfach als
'ausbelichtetes Foto' obendrauf zu legen, quasi als Vorlage für den (imaginären) Zeichner.
Es durfte aber nicht zu groß sein, damit es nicht zu dominant wirkte. Dadurch ergab sich die nächste
Unstimmigkeit: die Strichzeichnung nahm zuviel Raum ein, es fehlte was. Ich erinnerte mich an einen
Desktop-Hintergund, den ich mal zufällig wo gesehen hatte: Auf einem reinweißen Untergrund stand nichts
anderes als eine weiße Kaffeetasse mit Untertasse, in der schwarzer Kaffee war. Aufgenommen war das Bild
direkt von oben. Mir kam die Idee, noch Objekte mit ins Bild reinzunehmen -- und es dadurch so aussehen
zu lassen wie einen Arbeitsplatz eines Zeichners.
Bleistift und Radiergummi waren in Griffweite, damit überlegte ich wie ich das am Besten fotografisch
umsetzen konnte.
Wenn ein halbwegs realistischen Eindruck entstehen soll, müssen zwei sehr wichtige Dinge beachtet werden:
- Weißabgleich
Je nach verwendeter Lichtquelle (Glühlampe, Halogenstrahler, etc.) und Weißabgleichsautomatik in der
Kamera kann es vorkommen, dass die Farben am Foto nicht immer realistisch dargestellt werden, sondern
unter Umständen einen Farbstich aufweisen. Daher ist es ratsam, einen manuellen Weißabgleich an der
Kamera vorzunehmen.
- Schattenwurf
Das menschliche Gehirn kann stümperhafte Montagen eigentlich sehr gut erkennen, bei einem falschen
Schattenwurf (wenn zB. zwei Objekte Schatten nach verschiedenen Seiten haben, obwohl sie
augenscheinlich von derselben Lichtquelle angeleuchtet werden) nehmen wir den Fehler unterbewusst wahr,
am Bild 'ist etwas falsch'.
Also muss beim Fotografieren von Bleistift und Radiergummi das Licht etwa aus derselben Richtung kommen,
wie dann auch nachher auf dem bearbeiteten Bild. Die Richtung des Schattenwurfs in der Bildbearbeitung
kann man sich wünschen, aber die Aufnahme muss darauf abgestimmt sein.
Im Großen und Ganzen war das Konzept fertig, einen Bildtitel brauchte ich noch. Da es aber den Gesamteindruck
der Bildes stören würde wenn man einfach einen normalen Text irgendwo hinsetzen würde, sollte sich die Schrift
in den Gesamteindruck des Bildes so gut es ging eingliedern...
Der Arbeitsablauf im Detail
Gehen wir ins Detail, wie man solche Überlegungen umsetzen kann. Oft sind es nur einfache Schritte, um den
gewünschten Effekt zu erzielen und man muss auch keine besondere Hardware oder sogar Zeichen- oder
Malkenntnisse haben -- die gehen mir auch ab.
Starten wir nochmal mit dem Original von Tomka:

Abbildung 4: Ausgangsbild
- Rotieren
Im ersten Schritt beginnen wir mit der Ausrichtung des Bildes: Das das Fundament und die Laterne
ordentlich nach rechts hängen fällt einem aufmerksamen Betrachter das als erstes negativ auf. Auch
beim Fotografieren kann ein schiefer Horizont ein tolles Bild abwerten.
Misst man die Schiefstellung der Laterne, bekommt man einen Winkel zur Senkrechten von 2.33° gegen
den Uhrzeigersinn; um diesen Wert wird nun das Bild geradegedreht.

Abbildung 5: Laterne an der Senkrechte ausrichten
- Beschneiden
Beim Rotieren entstehen weiße Ränder, die stören und die beschnitten gehören. Mit dem
Beschneidungswerkzeug wird einfach ein möglichst großer Bildausschnitt gewählt, so dass gerade die
weißen Ränder wegfallen
Die Vorarbeit ist damit erledigt, wenden wir uns nun dem Strichzeichnungseffekt zu:
- Filter
Da wir das Originalbild nachher noch benötigen, ist es zweckmäßig, auf einer Kopie der Originalebene zu
arbeiten. Unter dem Menüpunkt Zeichnen gibt es die 'Strichumsetzung'. Ich habe die Defaulteinstellungen
(Länge 15, Hell-Dunkelbalance 50%, Richtung: Rechts diagonal) gleich so belassen.
- Farbänderung
Die Strichzeichnung ist normalerweise Schwarz-Weiß, um einen Bleistiftzeichnungs-Eindruck zu erhalten,
muss daher das Schwarz auf Graphitgrau geändert werden. Es gibt dafür mehrere Möglichkeiten, eine
wäre einfach die Helligkeit höher zu stellen (von 0 auf +40 zum Beispiel), es ginge aber auch wenn vor
dem Filter die Vordergrundfarbe auf Grau und die Hintergrundfarbe auf Weiß gestellt wird:

Abbildung 6: Strichzeichnung (links original, rechts aufgehellt)
Dann wird die Strichzeichnungsebene weggeblendet. Der Hintergrund fehlt uns noch, dann bekommt das Bild
schon etwas Gestalt:
- Gelblicher Hintergrund
Nichts besonderes dahinter, einfach eine neue Ebene erstellen (direkt unter der Strichzeichnungsebene)
und sie mit einem leicht gelblichen Farbton komplett füllen. Ich habe dafür RGB 247/247/229 genommen,
aber die Farbe einfach nach Gefallen aussuchen, sie sollte jedoch hell sein.
- Rauschfilter
Sieht man sich normales Papier an, so hat es eine Struktur und ist nicht völlig glatt. In der
Bildbearbeitung kann man den Effekt simulieren, indem man Störungen (Rauschen) hinzufügt.
Es darf jedoch kein Farbrauschen sein, sondern muss monochrom sein. Die Stärke wird nach Gefühl
eingestellt, nicht zuviel sonst wirkt es künstlich. Ich habe zwischen ein und drei Prozent Gauß'sches
Rauschen daraufgelegt.

Abbildung 7: Papiereffekt (links ohne, rechts mit Rauschen)
Nun werden wir Strichzeichnung und Papier miteinander kombinieren und im darauffolgenden Schritt gleich
den unfertigen Eindruck entstehen lassen...
- Ebenenänderung
Zuerst blendet man den Strichzeichnungsebene wieder ein und setzt den Ebenenmodus auf 'Abdunkeln'.
Dadurch werden von der Ebene nur diejenigen Pixel angezeigt, die dunkler als der gelbliche
Hintergrund sind. Das Weiß in der Strichzeichnung fällt somit raus.
- Ebenenmaske
Anstatt nun mit dem digitalen Radiergummi Teile der Strichzeichnung zu löschen, wenden wir einen
kleinen Trick an -- der das selbe Ergebnis bringt, aber wodurch eventuelle nachträgliche Änderungen
einfacher durchgeführt werden können: Wir 'malen' die Strichzeichnung weg.
Hier hilft uns eine Ebenenmaske, mit der angegeben werden kann welche Teile sichtbar und welche
unsichtbar werden sollen. Man hat beim Hinzufügen dieser Maske zwei Optionen, entweder 'alles zeigen'
oder 'alles verstecken'. Probiert man beide an verschiedenen Ebenen mal aus, wird man feststellen dass
bei 'alles zeigen' eine weiße Fläche in der Ebenentoolbox erscheint, und bei 'alles verstecken' eine
Schwarze.
Die Maske funktioniert vom Prinzip her so: Alle schwarzen Bereiche in der Maske lassen in den
deckungsgleichen Bereichen in der Ebene die Pixel verschwinden, bei Weiß in der Ebenenmaske sieht man
sie noch. Hat man Zwischenfarben in der Ebenenmaske (hellgrau, dunkelgrau) wird die Ebene an
diesen Stellen nur teilweise sichtbar.
Um das auf unser Bild umzumünzen: wir erstellen für die Strichzeichnung also die Ebenenmaske und
wählen 'alles zeigen'. Vorerst wird sich noch nicht viel ändern. Dann nehmen wir einen weichen
Pinsel und malen mit schwarzen Farbe in die Ebenenmaske (Achtung! -- nicht in die Ebene selbst) rein:

Abbildung 8: Ebenenmaske in Aktion (die Ebene selbst wird
durch das Malen nicht geändert!)
- Pinselspitzen
Wenn die gewünschte Fläche der Strichzeichnung
verschwunden ist, kümmern wir uns um die Kanten der Strichzeichnung. Da wir mit einem weichen Pinsel
gearbeitet haben, sieht man an den Rändern einen gleichmäßigen Verlauf. Wenn man aber wirklich mit
einem Bleistift zeichnen würde, könnte man nie diesen Verlauf zustandebringen. Daher ist es sinnvoll,
mit einem kleinen, etwas härteren Pinsel diese Kanten nachzumalen. Ich habe dafür den Sprühdosenpinsel
mit 24 Pixel Durchmesser gewählt.
So, die Bleistiftzeichnung an sich wäre fertig -- sehen wir uns an, womit wir sie etwas aufwerten können...

Abbildung 9: Unfertige Bleistiftzeichnung
Das Foto
- Transformation
Das Foto sollte quasi als Vorlage für den Zeichner auf der Arbeitsfläche liegen. Dafür nehmen wir die
zu Beginn aufgehobenen Originalebene her, die man nun geeignet verkleinert und rotiert. Zuerst wird die
Ebene nach oben über die Strichzeichnungsebene gelegt, damit das Bild sichtbar wird. Die Verkleinerung
und die Rotation gelingt am Einfachsten mit dem Menüpunkt 'Freie Transformation'.
- Schlagschatten
Nun kommen die Lichteffekte zum Einsatz. Beim Zeichnen wird man normalerweise irgendeine Lampe oder
andere Lichtquelle auf das Zeichenpapier scheinen und die Objekte darauf werden Schatten werfen.
Einen Schlagschatten bekommt man, indem man mit der rechten Maustaste auf die Ebene in der
Ebenentoolbox klickt und dann den Eintrag anwählt. Dort kann man dann die Parameter des Schattenwurfs
festlegen.
Meine Einstellungen waren für das Foto: Lichtquellen-Richtung 132°, Abstand 15px, Größe 16px. Die
Richtung der Lichtquelle sollte man sich merken, da sie nachher nochmals wichtig werden wird.

Abbildung 10: Zeichnung mit Foto (rot eingezeichnet die
Richtung von Licht und Schatten)
Bleistift, Radiergummi und Gummiabrieb
- Vorarbeiten (Fotografieren)
Ich habe ein weißes Blatt Papier genommen, auf den Schreibtisch gelegt und die Schreibtischlampe
eingeschaltet. Dann wurde der manuelle Weißabgleich an der Kamera durchgeführt (bei meiner Kamera
bedeutet das einfach das weiße Blatt Papier einmal fotografieren). Dann den Bleistift und den Radiergummi
hergenommen und gleich etwas radiert, damit bekam ich die 'Gummiwutzerl' des Radiergummiabriebs.
Anschließend Bleistift und Radiergummi auf das Blatt gelegt (eventuell darauf achten, dass sich die Schatten der
Objekte nicht überschneiden; ist aber nicht sehr wichtig).
Jetzt kam die Lichtquellenrichtung von vorhin nochmals ins Spiel: Um eben die Schatten realistisch
hinzubekommen, habe ich nun das Blatt Papier (inklusive allem daraufliegendem) gedreht, sodass das Licht
meiner Schreibtischlampe aus derselben Richtung kam wie es beim Foto-Schatten eingestellt worden ist.
So, dann ging das Fotografieren los: Einfach von oben (ich habe die Programmautomatik gleich hergenommen)
daraufgehalten und ausgelöst. Man sollte auf halbwegs korrekte Belichtungswerte achten, nicht
unterbelichten aber auch nicht allzu viel drüber. Wer RAW fotografiert (wie ich in dem Fall) hat es da
etwas einfacher, da hier nachträglich leichter korrigiert werden kann.
Ich habe 3 Bilder gemacht, das bessere sah dann so aus:

Abbildung 11: Originalbild (aus der Kamera) des
Bleistifts und des Radiergummis
- Objekte freistellen
Wenn das Bild ins Bildbearbeitungsprogramm geladen ist, kommen wir wieder zu etwas anspruchsvollerer
Bildbearbeitung, dem Freistellen von den Objekten.
Auch dabei kann auf viele Arten gearbeitet werden -- zB. gibt es Plugins bzw. Filter die eine Freistellung
automatisch bzw. halbautomatisch durchführen können -- aber bei den einfachen Dingen hier geht es per
Hand schneller:
Wir brauchen wieder eine Ebenenmaske ... dreimal darf geraten werden, was jetzt kommt! Richtig, ein
kleiner weicher Pinsel (ich habe mit Durchmesser 13 begonnen) und mit schwarzer Farbe wieder in die
Ebenenmaske rund um den Bleistift malen. Über den Schatten wird auch drübergemalt, also wirklich nur den
Bleistift ummalen. Schaut zwar im ersten Moment etwas komisch aus, da der Schatten dann fehlt, aber der
kommt im nächsten Schritt gleich wieder hinzu. Man sieht beim Malen auch, wie schon der Hintergrund
durchscheint:

Abbildung 12: Bleistift freistellen durch Malen in der Ebenenmaske
(die Strichzeichnung scheint an diesen Stellen schon
durch)
Wenn der Bleistift und der Radiergummi fertig freigestellt sind, kann man die Ebenenmaske auf die Ebene
'anwenden' -- damit wird daraus eine Ebene ohne Ebenenmaske, die Objekte bleiben aber freigestellt. Das
hat den Vorteil, dass man nun Bleistift, Radiergummiabrieb und Radiergummi auf verschiedene Ebenen
kopieren kann -- dadurch kann man sie unabhängig voneinander am Bild platzieren.
- Schlagschatten, die II.
Genau wie beim Foto auch den Schlagschattendialog der Bleistift-/Radiergummiebene aufrufen und dieselben
Einstellungen wie zuvor vornehmen. Bleistift und Radiergummi können danach so platziert werden, wie sie
am Besten wirken. Das Bild sieht jetzt schon in etwa so aus, wie ich mir das vorgestellt habe:

Abbildung 13: Fast fertig, aber noch ohne Schrift
Und nun bleibt nur noch der Bildtitel übrig. Er sollte in einer zum Bild passenden Schriftart geschrieben
werden -- leider wird oft aus Bequemlichkeitsgründen nur 'Arial' benutzt, dabei gibt es sehr viele freie
Schriftarten im Netz gratis zum herunterladen. Ich kann hier nur
http://www.1001freefonts.com stark empfehlen,
dort kann man sich auch gleich Schriftmuster ansehen und die Auswahl an verschiedenen Schriftarten ist
groß.
Ich wollte eine Handschrift mit klaren Strichen und bin bei 'A.C.M.E. Secrent Agent' hängen geblieben.
Runterladen und installieren, und schon steht sie im Bildbearbeitungsprogramm zur Verfügung...
- Textebene
Der Text ist in 'italic' geschrieben, Schriftartrand auf 'weich'. Mit 18pt passt auch die Größe
des Texts vernünftig. Als Textfarbe habe ich von der Strichzeichnung das Grau übernommen und habe es
abgedunkelt, im Endeffekt ist dann RGB 90/90/82 rausgekommen.
- Texthintergrund
Man könnte die Schriftart so auch schon stehen lassen, ich dachte mir aber, es wäre nett wenn es mit
der Bleistiftzeichnung mehr harmonieren würde. Also, kleiner Pinsel, diemal weiße Farbe, Ebenenmaske der
Strichzeichnung her und los geht's ... das Prozedere ist ja schon bekannt.
- Schriftstruktur
Als letzter Schritt wurde dann der Ebenenmodus der Textebene auf 'Auflösen' gestellt, damit die
Schriftart nicht zu steril und 'gekünstelt' scheint. Es ginge aber auch 'Differenz' ganz gut.

Abbildung 14: Textentstehung (links normal, in der Mitte mit Hintergrund und
Farbe, rechts zusätzlich mit geändertem Ebenenmodus
Endergebnis & einige Infos so nebenher
Zum Schluss darf natürlich die endgültige Version, so wie sie auch auf digicamfotos.de zu sehen ist, nicht
fehlen:

Abbildung 15: Fertiges Bild
Manche stellen sich vielleicht die Frage, wie lange so etwas dauert, wenn man es zum ersten Mal macht (und
das ist eigentlich bei jedem Bild, das auf diese oder ähnliche Weise entsteht, der Fall).
Nun, rechnet man die eher 'unproduktivere' Zeit des Herumexperimentierens dazu, hab ich dafür etwas über
drei Stunden benötigt. Wenn man allerdings eine klare Vorstellung hat, was man will (also die reine
Arbeitszeit), geht es auch in einer halben bis einer Stunde...
Die fertige Version mit allen Ebenen belegt im Speicher ca. 300MB, gespeichert als PSD-File sind es
immerhin noch 72MB. Allerdings kommt das stark auf die eigene Arbeitsweise darauf an, wie viele Kopien
von Ebenen man hat, ob gewisse Effekte direkt als (Pixel-)Ebene vorliegen oder ob man sie nur als
Ebenenoption oder -maske vorgenommen hat (Transparenz, Schatten sind solche Dinge).
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